Achtsamkeit & Yoga

"Sei achtsam" - diesen Ratschlag hören wir oft, sei es im Alltag oder im Yoga-Unterricht.

Doch was genau steckt eigentlich dahinter?

Immer wieder taucht die Frage auf, was Achtsamkeit wirklich bedeutet.

Achtsamkeit heißt, vollständig im gegenwärtigen Moment zu verweilen und ihn in seiner ganzen Tiefe und Vielfalt zu erfahren.

Es bedeutet, alles was gerade ist, bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren.

Vielleicht hat der ein oder andere schon von den Mönchen gehört, die uns ein wirklich schönes Beispiel für ihr Achtsamkeits-Training geben:

"Wenn ich Tee zubereite, dann bereite ich Tee zu. Und wenn ich den Garten umgrabe, dann grabe ich den Garten um."

 

Achtsamkeit lässt sich auch, als das vollständige Eintauchen in den gegenwärtigen Moment beschreiben.

Oft erleben wir im Alltag, dass wir eine Aufgabe erledigen, während unsere Gedanken schon woanders sind.

Dadurch sind wir weder wirklich bei der Sache noch bei der anderen, was zu einer gewissen Erschöpfung führt.

Achtsamkeit hilft uns, im Hier und im Jetzt zu bleiben, und auf einmal gewinnen selbst kleine, scheinbar unbedeutende Dinge an Bedeutung.

In einem Zustand der Achtsamkeit nehme ich alles um mich herum bewusst wahr, bin offen für das, was gerade passiert, und nicht verschlossen. 

So entsteht eine Leichtigkeit und Durchlässigkeit, die es ermöglicht, im Moment zu verweilen, ohne dass es sich anstrengend anfühlt.

 

Der Geist im Hier & Jetzt

 

Aufmerksamkeit, oft als Achtsamkeit bezeichnet, spielt im Yoga eine zentrale Rolle. Sie ist der Schlüssel zu einer tiefen und erfüllenden Praxis, die weit über die rein körperlichen Aspekte hinausgeht.

In einer Welt, die von Ablenkung geprägt ist, bietet Yoga eine wertvolle Gelegenheit, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, den Geist zu beruhigen und eine tiefere Verbindung zum eigenen Körper und zur eigenen Seele zu finden.

 

Im Yoga bedeutet Aufmerksamkeit, mit dem gegenwärtigen Moment in Einklang zu sein. Jede Bewegung, jede Haltung und jede Atemübung wird bewusst ausgeführt, ohne Ablenkung durch vergangene Gedanken oder zukünftige Sorgen. Diese Präsenz ermöglicht es, die volle Wirkung der Praxis zu erfahren, da man sich nicht in den Gedanken verliert, sondern sich auf das Hier und Jetzt konzentriert.

 

Die Rolle des Atems

 

Der Atem ist ein zentrales Element im Yoga und dient als Anker für die Aufmerksamkeit. Er ist sehr machtvoll, um uns wieder ins Hier und Jetzt zu holen, wenn der Geist wieder mal "abhaut".

 

Durch die bewusste Atemführung (Pranayama) wird der Geist ruhig und klar. Indem man sich auf den Atem konzentriert, wird es einfacher, den Kopf von äußeren Ablenkungen zu befreien und die Gedanken zur Ruhe zu bringen.

Der Atem lenkt die Aufmerksamkeit nach innen und hilft, eine tiefe Verbindung zum eigenen Körper herzustellen.

 

Körperliche Wahrnehmung

 

Aufmerksamkeit im Yoga bedeutet auch, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Jede Asana (Körperhaltung) wird mit Achtsamkeit ausgeführt, wobei die Grenzen des Körpers respektiert werden.

Es geht nicht darum sich zu überfordern oder die perfekteste Pose zu erreichen. Sondern darum den eigenen Körper wahrzunehmen und ihm mit Respekt und Fürsorge zu begegnen. Diese achtsame Körperwahrnehmung hilft, Verletzungen zu vermeiden und die Praxis nachhaltig zu gestalten.

Sei lieb zu deinem Körper und unterstütze ihn, wo Du nur kannst.

 

Geistige Klarheit und emotionale Balance

 

Durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die Yoga-Praxis kann auch der Geist geklärt werden. Achtsamkeit hilft, den inneren Dialog zu beruhigen, negative Gedanken loszulassen und eine positive innere Einstellung  zu kultivieren.

 

Yoga bietet eine sichere Umgebung, um sich mit den eigenen Emotionen auseinanderzusetzen, sie zu erkennen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

 

Verbesserung der Konzentration 

 

Regelmäßiges Üben von Aufmerksamkeit im Yoga hat auch positive Auswirkung auf die Konzentrationsfähigkeit im Alltag. Die Fähigkeit, den Geist auf eine Aufgabe zu fokussieren, wird gestärkt und Ablenkungen verlieren an Einfluss.

Dies führt nicht nur zu einer vertieften Yoga-Praxis, sondern auch zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit in anderen Lebensbereichen.

 

Meditation in Bewegung

 

Yoga wird oft als Meditation in Bewegung bezeichnet, da es sowohl den Körper als auch den Geist mit einbezieht.

Jede Bewegung und jede Haltung wird achtsam und mit voller Aufmerksamkeit ausgeführt, was die Praxis zu einer Art bewegter Meditation macht. Diese Kombination von körperlicher Bewegung und geistiger Präsenz schafft ein Gefühl von Ganzheit und des inneren Friedens.

 

Praktische Tipps für mehr Aufmerksamkeit im Alltag

 

Langsamkeit und Bewusstsein:  Führe jede Bewegung langsam und bewusst aus, um die Aufmerksamkeit auf den Moment zu lenken.

 

Nimm deinen Atem als Anker:  Verwende den Atem, um den Geist zu fokussieren, Beobachte, wie der Atem den Körper bewegt und entspanne dich in jede Ein- und Ausatmung.

 

Body Scan:  Nimm dir am Anfang und Ende jeder Praxis Zeit, um deinen Körper bewusst wahrzunehmen. Spüre die Körperteile, die den Boden berühren und lasse Anspannung los.

 

Innere Ruhe:  Schaffe vor deiner Yogastunde einen Moment der Stille, um den Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

 

Gedanken beobachten:  Sei dir bewusst, dass Gedanken auftauchen werden. Anstatt sie zu bewerten, beobachte sie und lass sie dann einfach vorüberziehen, um die Aufmerksamkeit zurück auf deine Praxis zu lenken.  

 

Letztendlich ist Aufmerksamkeit das Herzstück einer jeden Yoga Stunde.

 

Sie verbindet Körper- Geist & Seele zu einer harmonischen Einheit und ermöglicht es, die tiefen Wirkungen des Yoga voll auszuschöpfen.

Indem wir unsere Aufmerksamkeit entwickeln, schaffen wir den Raum für innere Ruhe, Klarheit und tiefere Verbindung zu uns selbst und zur Welt um uns herum.